Umstrukturierung im Pflegebereich
„Aus drei (Pflegestufen) mach fünf (Pflegegrade)“. Das war der Beginn eines Vortrages Mitte März im AWO Club Wildau. Eingeladen zu diesem komplizierten Thema hatte der AWO OV Wildau dazu die Pflegedirektorin der AWO Seniorenheim Wildau GmbH Judit Korinth. In gemütlicher Atmosphäre bei Kaffee und Gebäck versuchte sie nun, den Gästen die Änderungen ab Anfang 2017 in der Pflege verständlich zu erläutern. Grund der Änderung ist das neue Pflegestärkungsgesetzt, welches ab Januar in Kraft gilt. Den Inhalt in einem kleinen Artikel wiederzugeben, ist natürlich nicht möglich. Am besten machen sich Betroffene oder Angehörige selber schlau. Broschüren werden dazu bald im Club ausliegen. Aber kurz zusammengefasst steht fest, dass mehr nach Bedarf und nicht mehr nach Zeit gepflegt werden soll. Jeder Bedürftige soll noch so viel wie möglich alleine machen. Dazu wird mehr auf die ambulante Pflege gesetzt, so dass der Bedürftige noch so lange wie möglich in seinen eigenen vier Wänden verbleiben kann. Für andere kann sich ab den 1.Januar der Eigenanteil erhöhen. Für alle die schon vor dem 1.1.2017 eingestuft wurden, gilt der Bestandsschutz. Für viele war es auch neu, welche Möglichkeiten es für pflegende Angehörige gibt. Da wurde die Kurzzeit- oder Verhinderungspflege erläutert. Oder auch Geld was einigen zusteht für Dienstleistungen im haushaltsnahen Bereich. Diese Leistungen werden, oft aus Unwissenheit, nicht in Anspruch genommen. Alles wurde für jeden verständlich erklärt. Dafür bedankten sich alle Besucher mit einem großen Applaus. Von unserer stellvertretenden Vorsitzenden Ingrid Mertner gab es noch ein Blumenstrauß als Dankeschön. Frau Korinth beantwortete auch noch im Anschluss spezielle Fragen einiger Besucher. Sie riet dabei dringend dazu, dass sich Betroffene oder ihre Angehörigen informieren sollten. Viele verschenkten aus Unwissenheit bares Geld. Ob dann in naher Zukunft die Seniorenheime nur noch reine Pflegeheime werden, bleibt abzuwarten. Für viele bringt das neue Gesetz Verbesserungen. Aber es wird sicher in der Zukunft auch für viele teurer, die den Besitzstand nicht haben. Ob das der große Wurf der Regierung ist, wird die Zukunft zeigen.
Text / Fotos Dieter Okroy AWO-OV-Wildau